Sommerlager 2019

Die Highlights in Bild und Text

Aufbau im Regen

Irgendwann ist es einfach mal soweit. Nachdem die Pfadis die letzten Jahre immer mit einem trockenen Aufbau gesegnet waren, zeigt sich das Tessiner Wetter 2019 von seiner besten Seite. Schon bei Ankunft des Reisebuses setzt leichter Regen ein, kein Problem für einen echten Pfadfinder. Nach kurzer Regenjacken-Anzieh-Pause setzt sich der Gänsemarsch aus bunten Jacken und ebenso farbenfrohen Regenhüllen der Rucksäcken in Bewegung. Vereinzelt stechen provisorisch in Mülltüten gekleidete Personen aus der Gruppe hervor (vornehmlich aus den erfahreneren Altersstufen). Aber wer will es ihnen verübeln, den gebetsmühlenähnlich zitierten Satz auf der Packliste: "REGENKLEIDUNG GEHÖRT IN DEN TAGESRUCKSACK!!!", kann man schon einmal vergessen. Besonders wenn man schon ein paar Jahre dabei ist und weiß, dass es beim Aufbau prinzipiell nicht regnet. 
Nun gut. Glücklicherweise erbarmte sich der Himmel doch noch und nach der Begrüßung mit Feuerwerk & Seifenblasen kann jeder Sippe der jeweilige Sippenplatz gezeigt werden. Sofort machen sich fleißige Hände ans tragen von Jurtendächern, Stangen und Mittelpfosten, emsiges Gewusel auf dem ganzen Platz. Nach und nach stehen die weißen Jurtendächer und bieten Schutz vor dem einsetzenden Regen. Klart es wieder auf, oder wird es schlimmer? Abwarten ist angesagt, denn nasse Schlafzelte sind unbedingt zu vermeiden. Leider meint es das Wetter nicht gut mit uns, der Regen bleibt. Krisensitzung in der Leiterrunde: Wie bekommen wir die Zelte trocken aufgebaut? Wer baut die Zelte bei dem Regen auf? Wie sorgt man für gute Stimmung unter den Gruppenkindern?
Die Lösung: Das Werwolf-Spiel in der Kinderjurte und ein Stoßtrupp Leiter unter einem Prozessionshimmel. Ein ulkiges Bild für die Beobachter. 4 Personen spannen mit langen Balken und Stricken eine weiße Plane auf, darunter wird mit geübter Hand im Nu ein Zelt nach dem anderen errichtet. Nach dem 3. Zelt sitzt jeder Handgriff. Etwas besonderes passiert: Man lacht und klopft Sprüche, man kann es kaum glauben, aber jeder - ist er noch so durchnässt - hat Spaß an der Aktion. Dann ist es endlich geschafft, jedes Zelt steht trocken und sicher und der ebenso nasse wie fleißige Stoßtrupp wärmt sich bei einem Stück Kuchen in der Leiterrunde auf. Auch die Gruppenkinder scheinen mit der Lösung zufrieden zu sein, als sie in ihre Zelte einziehen dürfen und das Gepäck ebenso trocken ist wie das Zelt. Ein anstrengender Tag neigt sich dem Ende, abgerundet durch heißes Gulasch aus der Küche. Später sind Kinder wie auch Leiter froh ins Bett fallen zu dürfen.

Gottesdienst unter dem Jahresmotto der DPSG

"Dieses Jahr ist alles anders, aber doch irgendwie gleich", dieses Dilemma ist dem außergewöhnlichen Ferienbeginn geschuldet. So auch der Gottesdienst am Montagvormittag. Bei strahlendem Himmel versammeln sich alle Lagerteilnehmer in der schwarzen Kinderjurte zur gemeinsamen Wort-Gottes-Feier. Das Vorbereitungsteam hat schon im Vorfeld einigis auf die Beine gestellt, so fällt sofort das Banner mit dem Jahresmotto der Georgspfadfidner auf: "vollKOSTbar  - fit, gesund und gut drauf". Der Ablauf folgt den Aspekten "vollDANKbar", "vollKOST bar" und "vollGLÜCKlich" der Jahresaktion. Orga-Team und Gruppenkinder tragen gemeinsam Geschichten, Lieder und Fürbitten vor. Das Highlight ist das Anlegen eines pfadfindereigenen Steingartens Unter den Eindrücken der vorangegangenen Geschichten und Lieder, ist jeder eingeladen einen Samen in recycelete Kaffetabs zu pflanzen. Nach und nach füllt sich der karge Steingarten mit bunten Töpfen und deren Symbolcharakter. Tasächlich schießt bis Lagerende aus jedem bepflanzten Topf ein kleiner Spross, den Steingarten belebend. Während der Gottesdienst sich dem Ende neigt hat das Küchenteam bereits die traditionelle Essenstfel im Schatten des angrenzenden Wäldchens hergerichtet. Alle Pfadfinder und Pfadfinderinnen sitzen gemeinsam an dem reich gedeckten Tisch um den Gottesdienst stimmungsvoll ausklingen zu lassen und sich für den restlichen Tag zu stärken. Nach dem Essen ist Mittagspause, endlich spielt das Wetter mit und viele nutzen die Gelegenheit einder Erfrischung im kühlen bis kalten Nass der Bavona.